Gründe dagegen

Nicht nur die Aktionsgemeinschaft zum Schutze der Saalforsten und des Sonntagshorns e.V., stemmt sich gegen die Pläne. Auch von oberster Seite der Politik und der Bayer. Saalforste gibt es keine Zustimmung:

  • Helmut Brunner, Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, hat sich im Januar 2013 ausdrücklich schriftlich gegen das Projekt ausgesprochen.
  • Thomas Zanker, Leiter des Forstbetriebs St.Martin der Bayerischen Staatsforste, hat sich ausdrücklich gegen das Projekt ausgesprochen.
  • Dr. Anton Hofreiter, Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Grünen, hat der AG bei einem Vor-Ort-Termin im Mai 2013 volle Unterstützung zugesichert.

 

Umweltschutz 

  • Auf der Südseite des Dürrnbachhorns bis hinunter zur Finsterbachalm ist auf österreichischer Seite ein europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen, für das ein „Verschlechterungsverbot“ besteht. Genau dort müssten aber Lawinenverbauungen errichtet werden.

  • Weitere Schutzgebiete befinden sich in räumlicher Nähe und sind nur im Verbund als Schutz vor Störungen wirksam.

  • Es sind umfangreiche Rodungen von Bergwald, möglicherweise sogar in Schutzgebieten, zu erwarten; dagegen steht der „Bergwaldbeschluss“ des bayerischen Landtags vom 5. Juni 1984. Dass dieser auch für die Saalforste gilt hat Staatsminimster Brunner eindeutig erklärt.
     

  • Zusätzliche Pisten erfordern zusätzliche künstliche Beschneiung mit enormem Energie- und Wasserverbrauch und dazugehörigen Speicherbecken.  Die erforderlichen Verbindungspisten zur Winklmoosalm wären südorientiert mit erhöhtem Beschneiungsbedarf.  Zudem ist mit steigendem Kostendruck der Skigebiete die Zulassung und der Einsatz umstrittener Beschneiungszusätze für höhere Temperaturen (z.B. „Snomax®“) zu erwarten.
     
  • Das Heutal entwässert  in das Wasserschutzgebiet Laubau. Von dort werden die Stadt  Traunstein sowie die  Gemeinden Siegsdorf, Inzell und Ruhpolding mit Trinkwasser versorgt. Mit der erhöhten Nutzungsintensität steigt die Trinkwassergefährdung. Durch mehr Pistenpflegemaschinen und Verkehr nimmt die Gefahr von Havarien mit wassergefährdendem Kraftstoff und Hydrauliköl zu. Die künstliche Beschneiung mit dem Eintrag nährstoffreicheren Beschneiungswassers würde forciert.
     
  • Die Vegetation verändert sich durch künstliche Beschneiung, es kommen weniger Arten vor, Frühblüher werden seltener. Geländeplanien für neue Pisten haben noch stärkere Auswirkungen auf die Vegetation.

 

Tourismus

  • Wer wandert schon gerne auf planierten Pisten unter Liftstützen? Für die umliegenden Gemeinden ist ein intaktes Wandergebiet für den immer wichtiger werdenden Sommertourismus unbezahlbar – und das Dürrnbachhorn ist leicht zugänglich, bietet einen großartigen Fernblick, idyllische Almgebiete, schattige Wälder, Bergblumen  und auch sonst alles was ein ideales Wandergebiet braucht. Liftanlagen, Speicherteiche, Schneilanzen, Großparkplätze und planierte Skiabfahrten schaden dem Sommertourismus.

     
  • Aber auch in der Wintersaison handelt es sich bei einer Großzahl der Übernachtungsgäste der umliegenden Gemeinden um Langläufer und Winterwanderer, für diese ist aber ein noch größeres Skigebiet, das hauptsächlich Tagesbesucher anspricht und daher ein höheres Verkehrsaufkommen bedingt, nachteilig.

 

 

Wirtschaftliche Aspekte 

  • Von Befürworterseite ist zu hören, dass die aus dem Jahre 1959 stammende Sesselbahn zum Dürrnbachhorn, die nur mehr im Sommer in Betrieb ist, lediglich modernisiert und der Zusammenschluss mit einem einzigen weiteren Lift erreicht werden könnte.
    Die jetzige Talstation liegt aber ca. 10 Gehminuten von der Bergstation der neuen  Winklmoos-Seilbahn entfernt. Mit einem einzigen weiteren Lift wäre nur ein schier endlos  flacher Skiweg, nicht aber eine Abfahrt, die diese Bezeichnung verdient, zu erreichen. Die Attraktivität der drei Heutalschlepplifte kann so sicherlich nicht gesteigert werden.  Diese „Minimallösung“ ist wohl nur eine  Taktik der Befürworter, um dann später einen großen technischen Lift- und Skipistenausbau bis zum Sonntagshorn für die notwendige  Wirtschaftlichkeit zu erreichen. 

  • Hohe Investitionen wären auf alle Fälle nötig. Die momentan günstigen Preise des Skigebiets Winklmoosalm-Steinplatte sind dann nicht mehr zu halten und es würde schwierig werden mit den großen Skigebieten der Umgebung wie z. B. Kitzbühel zu konkurrieren.
  • Mit fortschreitender Klimaerwärmung sinken die realisierbaren Betriebszeiten für tiefergelegene Skigebiete. Aufwand und Ausgaben für künstliche Beschneiung steigen. Insbesondere gilt dies für die südexponierten Pistenplanungen  im Bereich Finsterbachalm und Peitingköpfl/Sonntagshorn.